Mehr als 2.000 Einwendungen gegen den Antrag auf Kapazitätserweiterung eingegangen

Der Aufruf der Bürgerinitiative „Ratinger gegen Fluglärm e.V.“, Einwendungen zu erheben gegen den Antrag der Flughafen Düsseldorf GmbH, die Flugbewegungszahl in Düsseldorf stark auszuweiten, ist ein voller Erfolg geworden. Mehr als 2.000 Postkarten sind von Ratinger Bürgern zurückgekommen. Auf 840 Einwendungskarten sind individuelle Argumente und Gründe handschriftlich aufgeführt, warum sich die Bürger gegen den Plan des Flughafens wenden. Sie sind dagegen, dass in Zukunft deutlich mehr Flüge in Düsseldorf starten und landen dürfen. Die Einwendungskarten werden am Donnerstag, 07.07.2016, bei der Bezirksregierung Düsseldorf, die das Planfeststellungsverfahren im Auftrage des Landesverkehrsministeriums abwickelt, abgegeben.

Der Vorstand von „Ratinger gegen Fluglärm“ sieht in dem Rücklauf so vieler Karten ein erfreuliches Ergebnis. Offenbar war es für viele vom Fluglärm betroffene Bürger in Ratingen eine willkommene Möglichkeit, sich gegen noch mehr Fluglärm- und Schadstoffbelastungen zu wehren.

Es ist einhelliger Tenor in den Einwendungen: „Schon jetzt ist die Situation inakzeptabel. Deshalb darf es nicht mehr werden, was tagaus tagein auf unser Wohnumfeld niedergeht.“ gibt der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Dipl.-Ing. Ulrich Neck, die Generalmeinung der Einwender wieder.

UNeckEBell 1Er hat sich die sehr sachlich formulierten Argumente auf den Einwenderkarten angeschaut. Die Menschen klagen schon jetzt über gesundheitliche Beeinträchtigungen und haben Angst, dass durch mehr Flugbewegungen weitere Gesundheitsrisiken entstehen. Dabei sorgen sich viele Eltern auch um die Gesundheit ihrer Kinder und um Störungen des Lernverhaltens. Viele Einwender klagen über Schlafstörungen sowie über das Landen von Maschinen nach 23:00 Uhr. Man bedauert, dass der Aufenthalt im Freien, im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon vor allem spätnachmittags und abends keine Freude mehr bereitet. Nervig ist, dass Gespräche infolge des Lärms immer wieder unterbrochen werden müssen. Recht häufig wird ein Wertverlust bei den Immobilien befürchtet. Aus den Argumenten erkennt man, dass sich die Menschen um ihr zukünftiges Leben und Wohnen in den überflogenen Zonen Sorgen machen, so Neck.

Wichtig ist, dass sich bei der Aktion eine große Zahl junger Familien beteiligt hat. Die schauen besorgt in die Zukunft und wenden sich gegen ein Mehr von Flugverkehr. Interessant ist auch, dass die Fluglärmproblematik offensichtlich in den Ratinger innenstadtnahen Bereichen, wie Cromford, Ratingen-Ost und -West oder in Hösel außerhalb des Bahnhofbereichs, angekommen ist.

Es ist zu hoffen, dass diese fundierten Einwendungen beim Landesverkehrsministerium als Genehmigungsbehörde unvoreingenommen und gewissenhaft im weiteren Planfeststellungsverfahren brücksichtigt werden.

Auch der Flughafen, der in letzter Zeit wiederholt in der Presse die Notwendigkeit der geplanten Kapazitätserweiterung herausgestellt hat, sollte sich die Einwendungen von den Ratinger Bürgern genau ansehen und die Zumutungen für die Menschen in den Blick nehmen. Den Bürgern ist es mit ihrem Protest sehr ernst. Denn das Maß ist jetzt schon voll!

Ulrich Neck